Wildkatze
junge Wildkatze

Fakten

2013 bis 2015
Abgeschlossen

Österreichische Bundesforste Österreichischer Naturschutzbund

Österreichische Bundesforste

Seit Jahrzehnten wurden im Wienerwald keine Wildkatzen mehr nachgewiesen. Die Wildkatze gehörte hier jedoch jahrhundertelang zur heimischen Fauna – das beweisen Dokumente, Bilder und Präparate.

Naturnahe Laub- oder Mischwälder mit hohem Totholzanteil, Lichtungen, Waldwiesen, Gewässer und reich strukturierte Waldränder gibt es hier immer noch genug, um der Wildkatze einen idealen Lebensraum zu bieten. Zu diesem Ergebnis kam auch eine vom Naturschutzbund beauftragte - und von den Bundesforsten unterstützte - Habitatstudie.

Seit der Wienerwald 2005 zum Biosphärenpark ernannt wurde, wird in den sogenannten Kernzonen, die 5% seiner Fläche ausmachen, gänzlich auf die Holznutzung verzichtet. Die natürliche Dynamik sorgt dafür, dass dort die „Urwälder von morgen“ entstehen können, die der Wildkatze sichere Rückzugsgebiete für die Jungenaufzucht bieten. Die Bundesforste, die für ein Drittel der Biosphärenparkfläche verantwortlich sind, engagieren sich seit 2009 als Mitglied der Plattform Wildkatze dafür, dass sich die Wildkatze in Österreich wieder etablieren kann. Somit stehen die Voraussetzungen für eine Wiederkehr der heimlichen Mäusejägerin bestens. Zudem deuteten in den letzten Jahren mehrere Beobachtungen und sogar Fotoaufnahmen, die dem ÖBf-Revierleiter Lukas Stepanek im südlichen Niederösterreich gelangen, darauf hin, dass die Wildkatze bereits auf leisen Pfoten in Richtung Wienerwald zurückgekehrt sein könnte. Beweise dafür gibt es bislang allerdings nicht.

Ein Bestandserhebungsprojekt, das in enger Kooperation von Österreichischem Naturschutzbund, Bundesforsten und Biosphärenpark Wienerwald Management sowie mit Unterstützung anderer Mitglieder der „Plattform Wildkatze“durchgeführt wurde, sollte den derzeitigen Wissensstand über die Situation der Wildkatze im Wienerwald verbessern und die BewohnerInnen der Region über Wildkatzen informieren. Ein besonderes Anliegen war die Einbindung der JagdpartnerInnen. Im April 2014 fand im Festsaal der ÖBf-Unternehmensleitung ein Informationsabend zum Thema Wildkatze statt, der auf reges Interesse bei GemeindevertreterInnen, WissenschaftlerInnen, FörsterInnen, JägerInnen, Tier- und Naturschutzvereinsmitgliedern und AnrainerInnen stieß. In ihren einleitenden Worten betonte die damalige Biosphärenpark Wienerwald Direktorin Mag. Hermine Hackl, dass der Biosphärenpark als Modellregion für Nachhaltigkeit dem Erhalt der Biodiversität verpflichtet sei und sowohl Forschung als auch Bewusstseinsbildung zur Wildkatze voll unterstütze.

Suche mit Hilfe von Lockstöcken

Um Wildkatzen nachzuweisen fanden im Winter und Frühjahr 2013/2014 an 26 Lockstöcken im Biosphärenpark Wienerwald sowie an elf zusätzlichen Standorten regelmäßige Lockstock-Kontrollen statt – eine Arbeit, die Geduld und ein gutes Auge erfordert. Inzwischen sind die Untersuchungen, die mit der Lockstockmethode durchgeführt wurden, abgeschlossen. Leider konnte aus den über 40 gesammelten Haarproben im Rahmen der genetischen Analyse keine Wildkatze nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden von den Projektpartnern gemeinsam publiziert und fließen in die Neuauflage der Informationsbroschüre „Aktiv für Wildkatzen“ ein. Diese kann gratis unter wildkatze@bundesforste.at bestellt werden.

Endbericht und Broschüre

Informationen zur Finanzierung

  • LE-Fonds: EU, BMLFUW, Land NÖ
  • ÖBf AG
LE-Logo NÖ 07-13