Fakten
Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien, Österreichische Bundesforste ÖMG, Ökoteam
Windwürfe in Kernzonen von Buche (Mauerbach) und Eiche (Johannser Kogel) waren Ausgangspunkt für die Untersuchung der Besiedelung von Totholz durch Käfer und Pilze. Die wissenschaftlichen Untersuchungen werden seit 2008 durchgeführt, wobei die totholzbesiedelnden Käfer in den Jahren 2009 und 2013 erhoben wurden.
Käfer
Dazu wurden Stamm-Eklektoren am Johannser Kogel und Kreuzfensterfallen zum Fang flugaktiver xylobionter Käfer in Mauerbach verwendet. In Summe wurden bisher 415 Käferarten aus 65 Familien mit 32.865 Individuen dokumentiert. Die Anzahl der aus naturschutzfachlicher Sicht besonderes wertvollen Arten war sowohl 2009 als auch 2013 sehr hoch. So konnten 10 Urwaldreliktarten und viele hochgradig gefährdete Arten nachgewiesen werden. Innerhalb des sechs-jährigem Beobachtungszeitraums konnte bereits eine Verschiebung des Gildenspektrums von heliophilen und Borken besiedelnden Arten hin zu Mulmhöhlenbesiedlern festgestellt werden.
Im Rahmen der Untersuchungen zeigte sich wieder die Ausnahmestellung des Lainzer Tiergartens als Urwaldrefugium von europäischer Bedeutung, welches auch die kostenintensiven Maßnahmen zur Wegesicherung rechtfertigt. So konnte im Rahmen des LE-Projekts der Stadt Wien zahlreiche absterbende Bäume entlang von markierten und angebotenen Wegen statisch entlastet und so als Lebensraum für gefährdete Arten erhalten werden.
Pilze
Bei den Pilzen konnte unter anderem der Gefährdete Pilz des Jahres 2016 in Österreich - der Safrangelbe Weichporling nachgewiesen werden. Besagter Pilz wurde in Österreich bislang ausschließlich im Lainzer Tiergarten gefunden, 2015 erstmals am Johannser Kogel.