Schwechat bei Siegenfeld
Schwechat bei Siegenfeld

Fakten

2017-2019
abgeschlossen

Österreichische Bundesforste GrundeigentümerInnen

Bei der Erarbeitung des Biosphärenpark Zukunftskonzepts 2020 wurde klar aufgezeigt, dass bereits umfassende naturräumliche Daten über Kernzonen und Offenland erhoben worden waren. Der wichtige Lebensraum Gewässer war jedoch bislang nicht untersucht worden. Das Biosphärenpark Management stellte sich daraufhin der Herausforderung, wichtige Grundlageninformationen zu den Fließgewässern zu erheben.

Im Rahmen der Kooperation von Land Niederösterreich, Biosphärenpark Management und Österreichischen Bundesforsten wurden die rund 1.700 Fließkilometer Gewässer im Biosphärenpark Wienerwald kartiert bzw. mit bereits bestehenden Daten aus den Jahren 2015-2017 im Wienerwald zusammengeführt. Im Zuge der Aufnahmen, die von Mai 2017 bis November 2019 stattfanden, wurden in erster Linie Daten zur Hydromorphologie gesammelt und die uferbegleitende Neophyten-Vegetation erfasst.

Unter Hydromorphologie versteht man die Struktur von Gewässern, dazu zählen sowohl natürlich entstandene Formen (z.B. Kiesbänke, Strömungs- und Substratunterschiede, Uferbuchten und -sporne, Totholz) als auch vom Menschen eingebrachte Strukturen (Querbauwerke, Uferbefestigungen, Begradigungen …), der Gewässerverlauf und vieles mehr. Vom Vorhandensein einer vielfältigen Gewässerstruktur und ihrer Naturnähe sind zahlreiche Gewässerorganismen abhängig. Die Hydromorphologie ist neben der Gewässerchemie und den im und am Gewässer lebenden Organismen die dritte wesentliche Basiskomponente, um den Zustand von Fließgewässern als Lebensraum beurteilen zu können. Auf den Ergebnissen aufbauend können, gemeinsam mit den Grundeigentümern, Möglichkeiten zur strukturellen Verbesserung und Erhaltung formuliert und umgesetzt werden. Zudem liefern die Ergebnisse eine wichtige Grundlage zur systematischen Erhebung von Gewässerorganismen. Neophyten sind Pflanzen, die in Gebieten eingewandert sind bzw. vom Menschen eingebracht wurden, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Invasive neophytische Arten wie Staudenknöterich und Himalaya-Springkraut scheinen durch ihre massive Ausbreitung die heimische Vegetation zu bedrohen, sie sind heute an zahlreichen Fließgewässer-Ufern verbreitet. Durch ihre Konkurrenzkraft bilden sie häufig große Reinbestände und verändern die Lebensraumbedingungen entlang der Gewässer stark. Nur bei umfassender Kenntnis über ihre Verbreitung entlang eines Gewässers können Maßnahmen strategisch geplant und der Erfolg lokaler Bekämpfungsmaßnahmen beurteilt werden.

Auf Flächen der Bundesforste konnten – basierend auf den Erkenntnissen – bereits erste Verbesserungsmaßnahmen an beeinträchtigten Gewässerabschnitten gesetzt werden.

Informationen zur Finanzierung

  • Biosphärenpark Wienerwald
  • Land NÖ RU7 - Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten

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