Fakten
Österreichische Bundesforste BFW
Biosphärenpark Wienerwald
Offensichtliche Vitalitätseinbußen und zunehmende Kronenverlichtung im Osten Österreichs (vom Wienerwald bis zum südlichen Waldviertel) in den Jahren rund um 2007 waren Ausgangspunkte für ein vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) durchgeführtes Projekt. Es galt, die von forstlichen Praktikern beobachtete Zunahme von Buchenschädlingen wissenschaftlich zu untersuchen.
Diese Zunahme wurde meist an geschlägertem oder gelagertem Holz festgestellt - ob mit diesem Anstieg der Borkenkäferpopulation auch Schäden an stehenden Bäumen ansteigen würden, blieb unklar. Von den sechs Versuchsflächen im Wald der Bundesforste wurden seit dem Jahr 2000 zwei forstlich genutzt. Der Schadholzanteil des geernteten Holzes lag zwischen 10-15%, Borkenkäfer verursachten im Untersuchungszeitraum kein Schadholz. Auch wenn im Jahr 2009 durchwegs mehr Borkenkäfer in Fallen gefangen wurden als 2008, war die absolute Zahl der gefangen Käfer gering und nahm kein besorgniserregendes Ausmaß für vitale Bäume an. Auch beforschte Kernzonen, mit Buchentotholz aus Windwürfen wiesen keinen massiven, großflächigen Befall des Totholzes durch Borkenkäfer auf. Diese Situation ist gänzlich anders als bei Fichtenborkenkäfern.
In Fichtenbeständen wäre eine rasch Besiedelung der Windwurffläche und Ausbreitung der Käfer auf angrenzende Waldbestände wahrscheinlich. Während der gesamten Projektlaufzeit konnte kein Befall von Buchenborkenkäfern von stehenden Bäumen gefunden werden. Selbst geschwächte Bäume blieben verschont. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass im Wienerwald anscheinend genügend natürliche Gegenspieler der Buchenborkenkäfer vorkommen und diese eine massenhafte Vermehrung der Schädlinge verhindern.