Totholz als wichtiger Lebensraum
Windwurf

Fakten

seit 2007
laufend

In den außer forstlicher Nutzung stehenden Kernzonen des Biosphärenpark Wienerwald wird die Waldentwicklung sich selbst überlassen. Doch zu welchen Veränderungen des Waldbestandes kommt es, und wie rasch laufen diese ab? Um diese Entwicklung möglichst vom Zeitpunkt der Außernutzungstellung zu dokumentieren wurde ein Langzeit-Beobachtungssystem in den Kernzonen eingerichtet. Auf einem permanenten Stichprobenraster von ca. 1.700 Probepunkten werden planmäßig alle 10 Jahre Informationen u.a. zu Baumartenzusammensetzung, -höhen, -durchmesser oder Totholzmenge erhoben. Bereits zum Zeitpunkt der Aufnahmen in den Jahren 2007-2009 betrug das mittlere Alter der Waldbestände in den Kernzonen knapp 100 Jahre. Mit 52 Prozent Flächenanteil ist die Buche in den Kernzonen wie auch im Wirtschaftswald die häufigste Baumart im Wienerwald. In den Kernzonen folgen ihr Nadelholz (12%), Eiche (11%) und Hainbuche (5%). Vor allem Buchen und Eichen erreichen im Wienerwald beachtliche Höhen, die höchsten Bäume, vorwiegend Buchen, messen nur knapp unter 50m. Demgegenüber wiesen vor allem Traubeneichen die größten Stammdurchmesser auf, mit bis zu 1,7m.

Totholz - ein Schlüsselelement für die Artenvielfalt

Aus naturschutzfachlicher Sicht ist Totholz ein Schlüsselelement für die Artenvielfalt im Wald. Schon bei der Erstaufnahme zeigten sich in den Kernzonenwäldern überdurchschnittlich hohe Totholzmengen. So beträgt die Summe aus stehendem (ab 10cm Durchmesser) und liegendem (ab 20cm Durchmesser) Totholz rund 20m³/ha. In seit Jahrzehnten ungenutzten Wäldern wie der Kernzone Johannser Kogel wird bereits heute ein Totholzvorrat von 155m³/ha erreicht.

Ausgewählte Ergebnisse der Erstaufnahmen sind in der Broschüre Kernzonen Monitoring 2011 zusammengefasst. Für die Auswertung der umfassenden Daten gilt unser besonderer Dank Herrn DI Werner Fleck vom Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien.

Die seit 2017 laufenden Wiederholungsaufnahmen werden nach ihrem Abschluss weitere spannende Erkenntnisse über den Urwald von morgen liefern.

Informationen zur Finanzierung

  • Land NÖ - RU7 Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten
  • Stadt Wien - Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien

Downloads

Deckblatt Kernzonenmonitoring 2011

BPWW Kernzonen Monitoring 2011

Die Ergebnisse des ersten Erfassungsdurchgangs aus den Jahren 2008 bis 2010 werden in acht thematischen Kapiteln zusammengefasst und präsentiert.

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Download_Diplomarbeit2019_SophieEtte

Download der Diplomarbeit von Jana-Sophie Ette mit dem Titel "Einflussfaktoren auf die Biodiversität in laubwalddominierten Waldökosystemen"; eingereicht am 30.9.2018 am der Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldwachstum, Department für Wald und Bodenwissenschaften.

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