Sie sind wieder unterwegs: Amphibien sind auf dem Weg zu ihrem Laichplatz
Wenn der Frühling im UNESCO Biosphärenpark Wienerwald langsam Einzug hält, begeben sich Frösche, Kröten und Molche wieder auf Wanderschaft. Um die gefährdeten Tiere sicher zu ihren Laichplätzen zu geleiten, engagieren sich zahlreiche Freiwillige in Wien und Niederösterreich für Kröten, Frösche und Co. So auch in der Marktgemeinde Breitenfurt.
Im vergangenen Herbst wurde als Ergebnis eines gemeinsamen Gesprächs von Biosphärenpark Wienerwald Management, der Marktgemeinde Breitenfurt, dem Golfplatz Breitenfurt und der Amphibienschutzinitiative Breitenfurt eine Kooperation beschlossen. „Getreu dem Motto ‚beim Reden kommen die Leute zusammen‘ ist es uns gelungen eine gemeinsame Kooperation im Sinne der Amphibien zu schließen. Es ist uns eine besondere Freude als Biosphärenpark-Gemeinde einen Teil zum Wohle der heimischen Artenvielfalt beizutragen“, sind sich Bürgermeister Wolfgang Schredl und Biosphärenpark Botschafterin Doris Polgar einig.
Wie auch in den vergangenen Jahren sorgt die Marktgemeinde Breitenfurt für die Aufstellung der Amphibienzäune und die ehrenamtlichen HelferInnen der Amphibienschutzinitiative tragen die Amphibien im Zuge wochenlanger Zaunbetreuung über die Straße. Dafür waren in den letzten Jahren jeweils weit über 100 Betreuungsgänge erforderlich! „Bereits seit dem Jahr 2012 betreuen wir den rund 600 Meter langen Zaun beidseits der Fahrbahn und die Fangkübel. Täglich sind zwei Kontrollgänge erforderlich,“ weiß Markus Sabor von der Amphibienschutzinitiative zu berichten. Ihre Laichgewässer finden die Tiere am Golfplatz Breitenfurt. Dort dürfen sie in den bestehenden Teichen ausgesetzt werden. Nach der Eiablage wollen die Tiere wieder zurückwandern und werden abermals sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Clubmanager des Golfplatz Breitenfurt Patrick Franz: „Um den Lebensraumansprüchen gerecht zu werden beschlossen wir sämtliche Maßnahmen an und bei den Teichen auf den Herbst bzw. Frühwinter zu verlagern.“
„Gemeinschaftsinitiativen wie diese zeigen, dass der Biosphärenpark-Gedanke in unseren Biosphärenpark-Gemeinden regelrecht gelebt wird. Es freut uns sehr, dass hier in Breitenfurt eine gemeinsame Lösung zum Schutz der Artenvielfalt gefunden werden konnte“, so Biosphärenpark Direktor Andreas Weiß.
Warum erfordert es eigentlich Amphibienschutzinitiativen?
Amphibium bedeutet doppellebig. Amphibien zu denen beispielsweise Laub- und Grasforsch, Erdkröte oder Salamander und Molche zählen können also sowohl an Land als auch im Wasser vorkommen. Je nach Art werden unterschiedliche Lebensraumansprüche gestellt. Mit Ausnahme des Feuersalamanders (lebendgebärend) setzen die Tiere ihre Eier im Wasser ab. Um vom Landlebensraum zu den Gewässern zu kommen müssen häufig Straßen gequert werden. Man spricht von zerschnittenen Lebensräumen. Beim Queren der Straßen kommt es leider sehr oft zu Todesopfern. Dank Amphibienschutzinitiativen wird dieser Gefahr vorgebeugt. Denn Amphibien gehören weltweit zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen, so sind auch alle heimischen Arten geschützt.
Das können Sie tun!
Jede und jeder Einzelne kann etwas zum Amphibienschutz beitragen:
- Bitte reduzieren Sie Ihre Fahrt-Geschwindigkeit!
- Fahren Sie vor allem bei Nacht und Feuchtigkeit vorsichtig!
- Engagieren Sie sich bei einer Initiative zum Schutz der Amphibien!
- Kontrollieren Sie Lichtschächte – mitunter fallen die Tiere hinein und kommen nicht mehr heraus
- Bei der Anlage eines Teiches oder Tümpels überlegen Sie ob Sie einen Fischbesatz bevorzugen oder Amphibien einen Lebensraum geben wollen