Oktober 2021: Begegnungen in der Kernzone

Tullnerbach, 11. Oktober 2021: Im Rahmen ihrer Kernzonen-Aktionstage waren das Biosphärenpark Wienerwald Management und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) im Herbst in zwei Kernzonen vor Ort. Am 19. September 2021 im Dombachgraben im nördlichen und am 10. Oktober im Kiental im südlichen Wienerwald. Bei diesen Aktionen soll Bewusstseinsarbeit für die Natur, für ökologisch wertvolle Lebensräume und für die Kernzonen des UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald geleistet werden. Rund 350 Begegnungen konnten an diesen Tagen verzeichnet werden.

Kernzonen sind gekennzeichnete und streng geschützte Bereiche in einem UNESCO-Biosphärenpark. Im Fall der Wienerwald-Kernzonen handelt es sich dabei um Wälder die außer forstliche Nutzung gestellt sind. Hier soll sich der Wald ohne menschliche Eingriffe entwickeln und die Natur sich selbst überlassen werden. „Abgestorbene Bäume verbleiben als Totholz im Wald und bilden so einen wichtigen Lebensraum für Pilze, Käfer und andere Lebewesen. Auf diese Weise wachsen die ‚Urwälder von morgen‘ heran“, erklärt Biosphärenpark-Direktor DI Andreas Weiß. Die 37 Kernzonen nehmen etwa 5 Prozent der Gesamtfläche des Biosphärenpark Wienerwald ein.

Bei den Kernzonen-Aktionstagen will man mit Erholungssuchenden, ob zu Fuß, mit dem Pferd oder auf dem Mountainbike unterwegs, ins Gespräch kommen und so für diese wertvollen Lebensräume sensibilisieren und über den Biosphärenpark Wienerwald informieren. Wie verhalte ich mich richtig in einer Kernzone? Welche etwaigen Nutzungskonflikte gibt es mit anderen Erholungssuchenden? Oder aber auch: Welche Anliegen habe ich an das Biosphärenpark Management bzw. an die WaldeigentümerInnen? Rund 350 Erholungssuchende konnten an den beiden Sonntagen erreicht werden. Im Kiental wurden Biosphärenpark Management und Bundesforste zudem von der Sportunion Hinterbrühl unterstützt. Als aktiver Partner, auch in Sachen Mountainbike-Sport, ist es der Sportunion ein zentrales Anliegen neben einem zeitgemäßen Angebot an MTB-Strecken auch ein respektvolles Verhalten der NutzerInnen einzufordern. „Tatsächlich wusste ich nicht, dass ich hier in einer Kernzone abseits des offiziellen Streckennetzes unterwegs war. Ich bin froh, so höflich darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Von nun an werde ich besser aufpassen!“, gibt ein vorbeikommender Mountainbiker offen zu.

„Seitens der Österreichischen Bundesforste ist es uns ein Anliegen Naturschutz und zeitgemäße, nachhaltige Forstwirtschaft zu verbinden. Im Biosphärenpark Wienerwald stellen wir daher zahlreiche Kernzonen zur Verfügung, in denen die Natur Vorrang hat. Bei den Aktionstagen schaffen wir Bewusstsein für ein gedeihliches Miteinander von Naturschutz und andere Nutzergruppen in diesen besonderen Wäldern“, informiert DI Gerald Oitzinger, Leiter des Forstbetriebs Wienerwald von den Österreichischen Bundesforsten.