März 2025: „Biosphere Volunteer“ – Mit voller Kraft in die Landschaftspflegesaison im Biosphärenpark Wienerwald

Es geht wieder los! Am 5. April 2025 starten die Landschaftspflegeeinsätze in die Frühjahrssaison.

Neben dem Lebensraum Wald bietet der Wienerwald zahlreiche artenreiche Flächen die es zu schützen gilt. Aus diesem Grund setzen sich jedes Jahr zahlreiche Freiwillige für den Erhalt von Trockenrasen und Feuchtwiesen im Biosphärenpark Wienerwald ein. Bei den "Biosphere Volunteer - Landschaftspflegeeinsätzen" wird unter Anleitung von erfahrenen BiologInnen gemeinsam mit freiwilligen HelferInnen Büsche geschnitten, Zweige, Nadelstreu oder Schilf von den Flächen entfernt oder aus Schnittgut neue Verstecke für Smaragdeidechse & Co errichtet. Darüber hinaus erfahren die TeilnehmerInnen Wissenswertes über die wertvollen Lebensräume im Wienerwald und was zu deren Erhaltung getan werden muss.

Sichtbare Erfolge auf den Wienerwaldwiesen
Die langjährige Landschaftspflege zeigt auch bereits seine Früchte. Die Trockenwiese am Schwahappel in der Biosphärenpark-Gemeinde Klosterneuburg wird seit 2018 durch das Biosphärenpark Wienerwald Management und freiwilligen HelferInnen gepflegt. Inzwischen kann man den verbesserten Zustand der Wiese deutlich erkennen. "Die Fläche war vor Beginn der Pflegeeinsätze so stark verbuscht, dass sie schon eher einem Wald als einer Wiese glich und die typischen Pflanzenarten nur mehr auf kleine Inseln im Gehölz beschränkt waren", erklärt Projektleiterin Johanna Scheiblhofer. Zu Beginn haben freiwillige HelferInnen und Schulklassen begonnen, diese gehölzfreien Inseln zu vergrößern und die Büsche mit Astscheren und Motorsäge großflächig zu entfernen. Einzelne wertvolle Gehölze wie alte Weißdornbüsche oder Kriecherl wurden als wichtige Strukturen für Vögel stehen gelassen. Mittlerweile sind die seltenen Pflanzenarten, wie in etwa der Acker-Wachtelweizen und die Adria-Riemenzunge wieder weiter in die Fläche hineingewandert. Eine große Überraschung war auch der Fund von einzelnen Individuen des Fransenenzians, eines der wenigen Fundorte in Klosterneuburg. Einmal jährlich wird die Wiese nun bei einem Landschaftspflegeeinsatz gemäht und das Schnittgut von der Fläche abtransportiert, um den Erhaltungszustand weiter zu verbessern. Und auch auf der Zichtelwiese in Breitenfurt kann die/der aufmerksame WiesenfreundIn sichtbare Erfolge entdecken. Denn aufgrund der regelmäßigen Mahd kommt auf der Zichtelwiese wieder der Weiß-Germer vor. Im Herbst 2025 gibt es für Interessierte die Möglichkeit auf beiden Wiesen aktiv zu sein.

Um die Wiesen im Wienerwald und deren Artenvielfalt für künftige Generationen zu erhalten, werden auch im Jubiläumsjahr des Biosphärenpark Wienerwald Landschaftspflegeeinsätze durchgeführt. „Nehmen Sie an unseren Pflegeaktionen teil, lernen Sie gleichgesinnte, naturbegeisterte Menschen kennen und tragen somit zum Erhalt der wertvollen Lebensräume im Biosphärenpark Wienerwald bei. Wir freuen uns auf viele helfende Hände", ruft Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß zur Mithilfe auf!

Terminübersicht:

• 5. April 2025, Sieveringer Steinbruch (Wien-Döbling)
• 12. April 2025, Taglesberg (Gablitz/Mauerbach)
• 6. Juni 2025, Lainzer Tiergarten – Nikolaitor (Wien-Hietzing)
• 7. Juni 2025, Feuchtbiotop Wolfsgraben

Um eine reibungslose Organisation der Pflegetermine sicherzustellen und etwaige Änderungen bestmöglich kommunizieren zu können, bittet das Biosphärenpark Management höflich um Voranmeldung.

Details:

5. April 2025, Biosphere Volunteer – Sieveringer Steinbruch (Wien-Döbling)
Zeit: ab 10 Uhr
Treffpunkt: Ecke Gspöttgraben/Sieveringerstraße, 1190 Wien Kontakt/Info/Anmeldung: 02233/54187, office@bpww.at Kontakt beim Pflegetermin: 0676/81 22 04 03 (Mag. Johanna Scheiblhofer)
Bitte mitbringen: Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk, Gartenschere, Krampen (wenn vorhanden)
Info: Mit seinen blühenden Trockenrasen, mageren Schutthalden und verschiedenen Gebüschen als Versteck oder Schattenspender bietet der Sieveringer Steinbruch ideale Lebensräume für stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie Smaragdeidechse, Steppen-Sattelschrecke, Zebraschnecke, Herbstaster und Bart-Wachtelweizen. Die durch menschliche Nutzung entstandenen Lebensräume würden ohne entsprechende Maßnahmen zuwachsen, die seltenen Arten verschwinden. Gemeinsam werden im Steinbruch Sievering Büsche geschnitten, um das Zuwachsen des Steinbruchs zu verhindern. Für eine Jause und Getränke sorgt der Biosphärenpark Wienerwald.
Veranstalter: Biosphärenpark Wienerwald Management in Kooperation mit dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien

12. April 2025, Biosphere Volunteer – Tageslberg (Gablitz/Mauerbach)
Zeit: ab 10 Uhr
Treffpunkt: Bushaltestelle Allhang Mauerbachstraße, 3003 Gablitz
Kontakt/Info/Anmeldung: 02233/54187, office@bpww.at
Kontakt beim Pflegetermin: 0676/81 22 04 03 (Mag. Johanna Scheiblhofer)
Bitte mitbringen: Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk, Gartenschere, Krampen (wenn vorhanden)
Info: Sie wollten immer schon wissen was aus den vielen Tonnen Aushubmaterial des Wienerwaldtunnels geworden ist? Dann ran an die Gartenschere und erhalte Sie gemeinsam mit ExpertInnen des Biosphärenpark Wienerwald den neugeschaffenen Lebensraum am Taglesberg. Bei diesem Pflegeeinsatz ist für jede Altersstufe und jedes Fitnesslevel etwas dabei!
An der Gemeindegrenze von Mauerbach und Gablitz wurde auf einem ehemaligen Altlastenstandort am Taglesberg auf acht Hektar Fläche Tunnelausbruchmaterial, welches bei der Errichtung des Wienerwaldtunnels angefallen ist, angeschüttet und zur Geländemodellierung verwendet. Dadurch wurde ein für den Wienerwald typisches Relief mit neuen Höhenrücken und Senken geschaffen. Auf dem trockenen Kuppenstandort soll sich ein lichter Waldbestand aus Buchen, Eichen und Kiefern etablieren. Kleingewässer sind für Amphibien wie Gelbbauchunke und Feuersalamander wichtige Laichgewässer. In der Umgebung des dort fließenden Baches haben sich Feuchtstandorte gebildet und Schilf- und Rohrkolbenbestände angesiedelt.
Unter anderem konnten am Taglesberg der vom Aussterben bedrohte Bocks-Hauhechel und die stark gefährdeten Arten Segelfalter sowie Blauflügelige Sandschrecke und Grüne Strandschrecke gefunden werden.
Veranstalter: Biosphärenpark Wienerwald Management in Kooperation mit den österreichischen Bundesbahnen und den Biosphärenpark-Gemeinden Gablitz und Mauerbach

6. Juni 2025, Biosphere Volunteer –Neophytenbekämpfung im Lainzer Tiergarten, Nikolaitor
Zeit: ab 9 Uhr
Treffpunkt: Lainzer Tiergarten, Nikolaitor 1130 Wien
Kontakt/Info/Anmeldung: 02233/54187, office@bpww.at
Kontakt beim Pflegetermin: 0676/81 22 04 03 (Mag. Johanna Scheiblhofer)
Bitte mitbringen: Das öffentlich zugängliche, aber ummauerte Areal des Lainzer Tiergartens nimmt rund 60 Prozent der Bezirksfläche von Hietzing ein und ist seit 2007 Teil des europaweiten Netzwerkes Natura 2000. Hier finden sich für Wien einzigartige Arten wie die Große Höckerschrecke, eine der größten Alpenbock-Populationen Mitteleuropas und die größte Population des Zwergschnäppers im Wienerwald. Der hohe Altholzanteil, die über Jahrhunderte der Pflege entstandenen Wiesen und der ständige Einfluss des Wildes haben mikroklimatische Besonderheiten und Lebensräume entstehen lassen, die von großer naturschutzfachlicher Bedeutung sind. Neophyten, also Pflanzen die ursprünglich bei uns nicht vorkamen, können für die heimische Natur problematisch werden, da sie sich stark vermehren und die anderen Pflanzen verdrängen. Unter den Stauden sind das Drüsige Springkraut und die Goldrute eine rasch wuchernde Gefahr. Sie sollten nach Möglichkeit gleich ausgegraben oder ausgerissen und so eine Verbreitung der Samen verhindert werden. Sie können helfen, indem Sie uns beim nächsten Pflegetermin unterstützen.
Veranstalter: Biosphärenpark Wienerwald Management in Kooperation mit dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien

7 Juni 2025, Biosphere Volunteer – Feuchtbiotop Wolfsgraben
Zeit: ab 9 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Friedhof Wolfsgraben, 3012 Wolfsgraben
Kontakt/Info/Anmeldung: 02233/54187, office@bpww.at
Kontakt beim Pflegetermin: 0676/81 22 04 03 (Mag. Johanna Scheiblhofer)
Bitte mitbringen: Naturnahe Bäche und kleinflächige Feuchtstandorte sind charakteristische und naturschutzfachlich besonders wichtige Lebensräume im Wienerwald. Leider sind Feuchtstandorte in der Vergangenheit durch Entwässerungen, Fließgewässerverbauungen und Grundwasserabsenkungen selten geworden. Klein- und Kleinstgewässer, die unter anderem wertvolle Laichplätze für die Gelbbauchunke sind, wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend zerstört. Das Feuchtbiotop in Wolfsgraben wurde durch die Anlage der Forststraße geschaffen und ist wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Die Straßengräben und die Bäche sind wichtige Wanderkorridore für Amphibien. Die Artenvielfalt ist jedoch durch die zunehmende Verbreitung des Drüsigen Springkrautes gefährdet, das die heimischen Pflanzen verdrängt und die Kleingewässer beschattet.
Neophyten, also Pflanzen die ursprünglich bei uns nicht vorkamen, können für die heimische Natur problematisch werden, da sie sich stark vermehren und die anderen Pflanzen verdrängen. Unter den Stauden sind das Drüsige Springkraut und die Goldrute eine rasch wuchernde Gefahr. Sie sollten nach Möglichkeit gleich ausgegraben oder ausgerissen und so eine Verbreitung der Samen verhindert werden. Sie können helfen, indem Sie uns beim nächsten Pflegetermin unterstützen.
Veranstalter: Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH in Kooperation mit der Biosphärenpark-Gemeinde Wolfsgraben und den Österreichischen Bundesforsten