März 2018: Wienerwälderin 2018 – Die Siegerin steht fest
Der Biosphärenpark Wienerwald kürt Helga Eichwalder-Gabler zur „Wienerwälderin 2018"
(Tullnerbach, März 2018) Der Biosphärenpark Wienerwald rief engagierte Frauen im Biosphärenpark dazu auf, sich der Wahl zur „Wienerwälderin 2018“ zu stellen. Aus den zahlreichen Einsendungen wurde Helga Eichwalder-Gabler (Bad Vöslau) zur „Wienerwälderin 2018“ gekürt. Zwei weitere Frauen wurden für ihr außergewöhnliches Engagement im Biosphärenpark Wienerwald ausgezeichnet: Claudia Bock (Wolfsgraben), Verena Brabec-Wolf (Pressbaum).
Die Jury hat getagt
Die unabhängige Regionaljury - Dr. Günther Köck, (Vorsitzender des MAB National-Komitee Dachorganisation der Biosphärenparke Österreichs), Dr. Herbert Greisberger (Direktor des BPWW), Mag.a Hermine Hackl (Generalsekretärin FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier), DIin Elisabeth Wrbka (Wienerwälderin 2015), DIin Christine Scholly-Bachinger (Biosphärenpark-Koordinatorin RU2-Baden) und Ing. Hannes Trinkl (Biosphärenpark Botschafter Wien-Döbling) – zeichnete Helga Eichwalder-Gabler zur „Wienerwälderin 2018“ aus. „Wir freuen uns sehr, mit Helga Eichwalder-Gabler eine so herausragende Frau auszeichnen zu dürfen. Gelebte Nachhaltigkeit hat im Biosphärenpark Wienerwald einen ganz besonders hohen Stellenwert und Vorbildfunktion“, so Biosphärenpark Direktor Dr. Herbert Greisberger. „Das lebenslange Engagement von Helga Eichwalder-Gabler für die Natur und die Umwelt im Biosphärenpark Wienerwald hat sowohl Breiten – als auch Vorbildwirkung und verdient es, mit der besonderen Anerkennung durch die Wahl als „Wienerwälderin 2018“ ausgezeichnet zu werden,“ führt Biosphärenpark-Koordinatorin und Jury-Mitglied DIin Christine Scholly-Bachinger aus.
Da sich auch in diesem Jahr besonders viele und vor allem hoch engagierte Damen der Wahl stellten, entschloss sich die Jury wie bereits im vergangenen Jahr neben der „Wienerwälderin des Jahres“ zwei weiteren Damen für ihr Engagement zu danken.
Die Siegerin
Helga Eichwalder-Gabler
„Helga Eichwalder-Gabler ist nicht nur eine Pionierin in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sondern hat sich immer bemüht, das Bewusstsein für unsere Umwelt Jugendlichen wie Erwachsenen näher zu bringen. Darüber hinaus zeigt sie seit Jahren auch großes soziales Engagement. Damit ist sie eine ideale Botschafterin des Biosphärenparkkonzepts“, bringt es Dr. Günther Köck auf den Punkt.
Eine fast „missionarische“, aber stets von Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit getragene Haltung begleitet sie lange Zeit. Sie wollte sich von Beginn an für den aufkommenden Umweltgedanken einsetzen und beschreibt diese Phase als eine Zeit der Müllvermeidung und „Kompostpartys“. Damit war Eichwalder-Gabler schon vor mehr als 25ig Jahren eine Vorreiterin.
Und auch heute wirkt sie noch auf die BürgerInnen Bad Vöslaus aufklärend, sympathisch und immer mit dem eigenen Beispiel vorausgehend, positiv ein. Mit der Methode „Hirn-Hand-Herz“ konnte sie nicht nur Kindern, sondern auch den Erwachsenen das Bewusstsein für unsere Umwelt näherbringen.
„Ihre vielfältigen Aktivitäten zeugen von ihrem starken Willen, den Gedanken des Biosphärenparks unter die Mitmenschen zu bringen. Ganz besonders muss man ihre Tätigkeit in der Hospizbewegung hervorheben“, zeigt sich DI Hannes Trinkl von dem sozialen Engagement beeindruckt. Ist doch Helga Eichwalder-Gabler neben verschiedenen Vereinsaktivitäten unter anderem seit 15 Jahren in der Hospizbewegung tätig („Hospiz macht Schule“)“.
Bei Veranstaltungen wie dem Sommerfest oder der Gartengestaltung gemeinsam mit der Lebenshilfe oder dem Pflege- und Betreuungszentrum Jakobusheim kann Helga Eichwalder-Gabler ihre Leidenschaft für Umwelt und ihre soziale Ader verbinden. Gerade dieses Engagement – aus der Natur kommend und in die sozialen und wirtschaftlichen Bereiche ausstrahlend – prägt auch den grundsätzlichen Gedanken eines Biosphärenparks.
„Für Frau Eichwalder-Gabler ist die Pflege und Erhaltung unserer Natur und Umwelt eine Selbstverständlichkeit und sie bestimmt seit jeher ihren nachhaltigen Lebensstil. Sie betrachtet die Gesundheit ihrer Familie und die Chance, dass sie ihren Beruf leidenschaftlich leben konnte, als große Geschenke. Sie hat unsere Stadt und unser Bundesland bei vielen Veranstaltungen stets bescheiden, aber mit großem Engagement vertreten,“ so Bürgermeister DI Christoph Prinz.
„Die Wienerwälderin 2018 zeigt, dass viele kleine Schritte auf dem Weg zum nachhaltigen Lebensstil möglich und nötig sind. Ihr Rezept scheint zu sein, sachbezogene Anliegen mit einer Prise Humor, Gelassenheit und der notwendigen Ausdauer im privaten Umfeld wie in der Gemeinde zu vertreten. Mit großem Respekt für ihre vielfältigen Tätigkeiten sehe ich Frau Helga Eichwalder-Gabler als Vorbild in puncto Engagement und Menschlichkeit im Biosphärenpark Wienerwald“, zeigt sich DIin Elisabeth Wrbka von ihrer Nachfolgerin beeindruckt.
Die Nominierten
Claudia Bock
Claudia Bock ist Bürgermeisterin und Biosphärenpark Botschafterin der Marktgemeinde Wolfsgraben. Die ausgebildete Natur- und Gesundheitspädagogin ist bereits in einer Familie mit großem Naturbezug aufgewachsen. So entwickelte sich bereits vom Kleinkindalter an eine enge Beziehung zur Natur. Diese frühkindliche Prägung und Neugier ist ihr bis heute geblieben.
Diese Neugier versucht Claudia Bock auch immer bei ihren SchülerInnen zu wecken. So gab es immer wieder Projektwochen in den unterschiedlichsten Gebieten, die sich mit der örtlichen Natur beschäftigten. Da die Schule im 23. Bezirk und somit im Biosphärenpark liegt, legt sie großen Wert darauf, dass auch die nächste Umgebung einen besonderen Stellenwert im Bewusstsein der SchülerInnen erreicht. Dazu gehörten regelmäßige Wanderungen im Maurer Wald aber auch Exkursionen in die nächste Umgebung. Einerseits Exkursionen zum Gelbbauchunkenhabitat in Wolfsgraben und andererseits Wanderungen um den Wienerwaldsee. Claudia Bock: „Die mich umgebende Natur ist für mich als Lebensraum unendlich wichtig. Daher versuche ich meinen Zugang und meine Neugier zu diesem Lebensraum weiterzugeben. Denn nur wer seine Umgebung auch emotional wahrnimmt, wird sorgsam mit ihr umgehen.“
Verena Brabec-Wolf
Verena Brabec-Wolf führt gemeinsam mit ihrem Ehemann einen landwirtschaftlichen Biobetrieb in Umstellung auf Demeter in Pressbaum. Bewirtschaftet werden Ackerflächen, Wiesen und auch ein paar Hektar Wald. Neben einen kleinen Einstellbetrieb wird auch Urlaub am Bauernhof angeboten. Durch den Umstieg auf Demeter ist man im Betrieb sehr auf eine Kreislaufwirtschaft konzentriert. Das Futter und auch das Stroh kommen von den eigenen Wiesen und Äckern, der anfallende Mist/Kompost kommt wieder dorthin zurück. Seit ein paar Jahren wird der Betrieb auch wieder im Vollerwerb geführt.
Um möglichst vielen Kindern den Grundgedanken der Landwirtschaft und ihrer Einstellung dazu vermitteln zu können, bietet Brabec-Wolf seit vorigem Jahr Führungen mit verschiedenen Themen für Schulklassen und Kindergartengruppen auf ihrem Hof an.
Aber auch die zwei hauseigenen Norikerpferde werden seit einiger Zeit auch vermehrt zur Arbeit in der Landwirtschaft herangezogen (Holz rücken, leichte Ackerarbeiten wie z. B. Häufeln etc.) und verbinden so CO2 neutrales Arbeiten und Hobby. Darüber hinaus wirkt Verena Brabec-Wolf auch beim Ortsbauernbund mit.
Der Wettbewerb
Vor sieben Jahren hat das Biosphärenpark Management in Kooperation mit der NÖN den Wettbewerb der „Wienerwälderin des Jahres“ ins Leben gerufen. Die Idee dabei war, Frauen aus dem Biosphärenpark vor den Vorhang zu holen, die das Prinzip der Nachhaltigkeit vorbildhaft ´leben´. Bewerben bzw. von Dritten eingereicht werden können Frauen, die im Biosphärenpark Wienerwald wohnen und/oder arbeiten und einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten ,Im Biosphärenpark, der UNESCO-Modellregion für nachhaltige Entwicklung bedeutet dies, in den Bereichen Ökologie, Ökonomie, Soziales und/oder Kultur Außergewöhnliches zu leisten. „Der Response auf unseren Aufruf war überwältigend und berührend zu gleich. Es wurde für uns alle auf einmal sichtbar, wie viele großartige Frauen es im Biosphärenpark gibt, die (großteils) ehrenamtlich und aus tiefer innerer Überzeugung geniale, innovative Ideen auf allen Ebenen umsetzen. Besonders Frauen investieren – oft unbedankt und unbeachtet – viel mehr Herzblut, viel mehr Zeit und viel mehr Engagement als es die Pflicht verlangen würde und stiften dabei der Gesellschaft einen unverzichtbaren Nutzen. Der Internationale Tag der Frauen am 8. März ist ein guter Anlass dafür, einmal Dank zu sagen,“ so Mag.a Hermine Hackl, ihres Zeichen „Erfinderin der Wienerwälderin“.