Juni 2017: Biosphärenpark Wienerwald kürt die „Wiesenmeister“ der Region
Bereits zum 11 Mal vergab der Biosphärenpark Wienerwald die Auszeichnung „Wienerwald Wiesenmeister“ an LandwirtInnen aus der Region, um deren besonderen Leistungen zum Erhalt der Kulturlandschaft und Artenvielfalt im Wienerwald zu würdigen. Die artenreichsten Wiesen liegen heuer in den Biosphärenpark-Gemeinden Altenmarkt an der Triesting, Berndorf, Pottenstein, Weissenbach an der Triesting, Klausen-Leopoldsdorf, Kaumberg, Alland, Sulz im Wienerwald sowie den Biosphärenpark-Bezirk Wien-Döbling.
Jede Wiese im Wienerwald hat ihre eigene Geschichte und jede Wiese weiß mit ihrem Artenreichtum aufzufallen. Große Blütenvielfalt oder alte Obstbäume sind für den Wienerwald landschaftsprägend. Darüber hinaus bringen die Wienerwald-Wiesen qualitativ hochwertige Produkte hervor. Darunter Honig, Ziegenkäse, Lamm- und Weiderindfleisch sowie Futterheu. „Durch den Kauf dieser regionalen Produkte kann jeder dazu beitragen, dass die Wiesen und Weiden im Wienerwald auch künftig ihren Natur- und Erholungswert behalten“, so Biosphärenpark-Direktor Dr. Herbert Greisberger.
Wiesenmeister-Wiesenpartner
Neben der Auszeichnung der LandwirtInnen steht auch die Bevölkerung als Wiesenpartner im Fokus des Wettbewerbs. Mittels Wiesenführungen für Groß und Klein sollen BesucherInnen für den Wert der Wiesen sensibilisiert werden. Daher werden in Zusammenarbeit mit LandwirtInnen aus der jeweiligen Wiesenmeister-Gemeinde Wiesenführungen für die Bevölkerung und alle Schulklassen der Gemeinden angeboten. So ging es heuer für mehr als 1.000 SchülerInnen und zahlreiche Erwachsene mit dem NaturpädagogInnen des Biosphärenparks hinaus, um die Geheimnisse rund um den Lebensraum Wiese bei Führungen zu entdecken. Außerdem war es in diesem Jahr erstmals möglich, über das Projekt „Wiesenmeister-Wiesenpartner“ auch allen 3. Klassen der Volksschulen im Biosphärenpark Wienerwald eine Biosphärenpark-Schulstunde anzubieten.
Der Wettbewerb
Im Rahmen eines Betriebsbesuches wurden die Flächen von ExpertInnen begutachtet. Eine Fachjury ermittelte nach einem Punktesystem die Sieger. Dabei werden Eigenschaften der Wiesen wie Seltenheit des Wiesentyps, das Vorkommen von Arten der Roten Liste gefährdeter Arten in Österreich oder wertvoller Landschaftsstrukturen genauso berücksichtigt, wie Bewirtschaftungserschwernisse, aber auch das Engagement bei der Vermarktung der hofeigenen Produkte oder im Bildungsbereich.
„Sinn der Wiesenmeisterschaften ist es, die Leistungen der BewirtschafterInnen für die Erhaltung der Landschaft und Artenvielfalt anzuerkennen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, betont Philipp Friedrich, MSc., Projektleiter der Biosphärenpark-Wiesenmeisterschaft.
Wiesen – bedeutender Hot Spot der Artenvielfalt im Wienerwald
Die Wiesen und Weiden waren ein wesentlicher Faktor für die Auszeichnung des Wienerwalds als UNESCO Biosphärenpark. Sie machen 12 Prozent des Gebietes aus und sind Heimat vieler, teils seltener Tier- und Pflanzenarten. Entstanden ist diese vielfältige Kulturlandschaft von Menschenhand - durch jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung.
Die SiegerInnen 2017
Als regionale SiegerInnen in Wien & Niederösterreich, also die höchst bewerteten TeilnehmerInnen der Region, gingen Astrid Steiner (Kategorie Mähwiese, Alland), Familie Matzinger (Kategorie Obstwiese, Kaumberg) und Familie Mitterböck (Kategorie Weide, Kaumberg) hervor.
Wiesenmeister der einzelnen Gemeinden wurden Familie Hirschhofer (Mähwiese, Alland), Engelbert Grasel (Mähwiese, Alland), Johann und Christian Steiner (Weide, Alland), Familie Nöstler und Sandra Reischer (Mähwiese, Altenmarkt/Triesting), Hannes Wuggenig (Mähwiese, Altenmarkt/Triesting), Karin und Franz Zigeuner (Mähwiese, Berndorf), Martina und Alois Zechner (Mähwiese, Kaumberg), Michaela und Josef Schöndorfer (Mähwiese, Klausen-Leopoldsdorf), Regina Pechhacker (Weide, Weissenbach/Triesting), Marianne und Michael Sarg (Mähwiese, Wienerwald), Martina Stigler (Mähwiese, Wienerwald), Familie Grandl (Mähwiese, Pottenstein) und Familie Trinks (Mähwiese, Wien-Döbling).