Fachvorträge und Auszeichnungen bei "Partnerbetrieb meets Naturschutz"
„Partnerbetrieb meets Naturschutz“ war das Thema der Veranstaltungsreihe „Nachhaltige Modellregion“ des Biosphärenpark Wienerwald Managements. Am 7. November wurde in die Räumlichkeiten der Prof. Adolf-Schürl Musikschule in St. Andrä-Wördern geladen und die Rolle von nachhaltig wirtschaftenden Partnerbetrieben des Biosphärenpark Wienerwald als Motor für nachhaltige Regionalentwicklung aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet.
Nach den Begrüßungsworten durch Bürgermeister Maximilian Titz und Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß widmete sich Rainer Haas vom Institut für Marketing & Innovation der BOKU Wien in seinem Impulsvortrag folgenden drei Fragen: Wirken Biosphärenparks als Motor für die Regionalentwicklung? Welche Beweggründe haben KonsumentInnen, bei lokalen, regionalen Betrieben einzukaufen? Was zeichnet einen Biosphärenpark als regionales Wertschöpfungsnetzwerk aus?
Maßnahmenkatalog für Partnerbetriebe
Andreas Weiß und Nina Kovacs, Projektleiterin für das Partnerbetriebsnetzwerk im Biosphärenpark Wienerwald, stellten in ihrem Vortrag den Prozess für die neuen, seit dem Jahr 2021 geltenden Kriterien für die Aufnahme eines Betriebes in das Partnerbetrieb-Netzwerk vor. Diese Kriterien umfassen einen Katalog von rund 120 Maßnahmen, die auf den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen basieren. Anhand des Vereins Dorfplatz St. Andrä Wördern/Hofküche wurde der Maßnahmenkatalog anschaulich erklärt und somit die Hofküche, die sich auch für das köstliche Catering für die Veranstaltung verantwortlich zeigte, vorgestellt.
Naturschutz als Geschäftsmodell
Abschließend ging das Wort an zwei Partnerbetriebe, die aufzeigten, wie Naturschutz und Biodiversität mit ihrer Arbeit eng verwoben sind bzw. sogar Teil ihres Geschäftsmodells sind. Günther Rieck, Geschäftsführer des sozialökonomischen Vereins ARGE Chance, berichtete, wie arbeitslose Menschen im Ökogarten Mödling sinnvolle Beschäftigung finden und biozertifiziertes Gemüse, Kräuter und Obst auf einer Fläche von ca. zwei Hektar produzieren, verarbeiten und verkaufen.
Daniel Steinlesberger vom Gärtnerhof Distelfink schilderte, wie sie in ihrer Marktgärtnerei nicht nur gesundes Biogemüse und heimische Pflanzenarten anbauen und vertreiben, sondern gezielt standortgerechte Biodiversität fördern und schaffen. Dazu haben sie neben den Anbauflächen für Kräuter und Gemüse in ihrer Marktgärtnerei eine ausgeklügelte Lebensraumvielfalt aus Wildbäumen und -sträuchern, Streuobstwiesen, Säumen und Buntbrachen und Strukturen für Tiere geschaffen, die für eine große Artenvielfalt und Biodiversität sorgen und wodurch die Anzahl an Pflanzenarten innerhalb von fünf Jahren enorm gesteigert werden konnte.
Sichtbares Partnernetzwerk
Zum Abschluss wurden auch noch die sieben neuen BildungspartnerInnen ausgezeichnet, die heuer das Fortbildungsmodul erfolgreich abgeschlossen haben und nun in ihren individuellen Bildungsangeboten die Ideen und Ziele des Biosphärenpark Wienerwald transportieren. Außerdem wurden auch die zur Veranstaltung gekommenen Betriebe aus dem Biosphärenpark-Partnernetzwerk auf der Bühne vorgestellt.
Bei regionalen und biologischen Köstlichkeiten des Partnerbetriebes Hofküche fand die Veranstaltung einen gemütlichen Ausklang und bot den rund 80 Gäste viele Möglichkeiten, sich auszutauschen, zu vernetzen und voneinander zu lernen.
Die Veranstaltung wurde aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für Entwicklung des ländlichen Raumes und den Ländern Niederösterreich und Wien im Rahmen des Projektes Umweltkommunikation und Bewusstseinsbildung gefördert.