Eschentriebsterben im Biosphärenpark Wienerwald
Die Esche (Fraxinus excelsior) kommt in nahezu ganz Europa vor und ist, nach den Daten der Österreichischen Waldinventur, die zweithäufigste Laubbaumart Österreichs. Ihre Verbreitung erstreckt sich vom Flachland bis in mittlere Berglagen. Aktuell sind die Bestände der Esche durch das Eschentriebsterben ernsthaft bedroht. Eine Herausforderung, auf unterschiedlichen Ebenen, für Forstbetriebe, Privatpersonen aber auch Gemeinden.
Abgesehen vom Verlust einer wirtschaftlich und ökologisch bedeutenden Baumart, ist es vor allem das Thema der Baumhaftung das Gemeinden trifft. Denn auch in Parks und auf Grünflächen muss für eine gefahrlose Benutzung durch Erholungssuchende gesorgt werden. Etwaige in ihrer Stabilität gefährdete Bäume oder Baumteile müssen gefällt bzw. kostenintensiv abgetragen werden. Der Krankheitsverlauf, vom Erkennen erster Symptome bis zum Absterben des Baums, erfolgt meist recht rasch. Aus Sicherheitsgründen wurden deshalb schon zahlreiche Wälder zeitlich befristet gesperrt um die Bäume zu fällen.
Eschentriebsterben - Infektionskrankheit am Vormarsch
Das Eschentriebsterben ist eine Infektionskrankheit, die vom Eschen-Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus), einem aus Ost-Asien nach Europa eingeschleppten Schlauchpilz, hervorgerufen wird. Erkrankten Bäume weisen beispielsweise Symptome die vom Absterben der Triebe, Zweige, Äste sowie ganzer Kronenteile reichen aber auch Welke, Holzverfärbungen am Stammfuß und vorzeitigen Laubfall auf. Der Krankheitszyklus beginnt durch die Besiedelung des Pilzes der Blattspindeln in der Bodenstreu. Dort bilden sich nur ca. 2-7 mm große Fruchtkörper aus denen Sporen aktiv entlassen werden und durch den Wind auf den am Baum befindlichen Blättern landen. Diese Blätter werden infiziert, zu erkennen an den Blattsymptomen wie Welke, und von einem Teil der Blätter wächst das Pilzmyzel in Triebe und Zweige ein. Das volle Ausmaß der Schädigung wird meist erst im nächsten Frühjahr auffällig, wenn Triebe nicht austreiben. Diesem Primärschaden folgt häufig der Befall der Wurzeln und Wurzelstöcke durch Hallimasch-Arten, wodurch die Standfestigkeit der Bäume stark herabgesetzt und ihr Absterben beschleunigt wird.
Mehr über das Eschentriebsterben kann unter der vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) betriebenen Homepage nachgelesen werden. Das Bundesforschungszentrum Wald und die Universität für Bodenkultur forschen derzeit intensiv an der Krankheit. Auf besagter Internetseite finden sich auch umfangreiches, kostenlos herunterladbares Material und Fachbeiträge. Wer eine bessere Vorstellung von der Gesamtsituation bekommen möchte, dem ist der folgende Kurzfilm, hergestellt im Auftrag des BFW von TELEMOTION R. Morawetz e.U., empfohlen.