Juni 2024: Wienerwaldwiesen – Gemeinsam die Alleskönner der Natur erhalten!
(17.06.2024) Wienerwaldwiesen sind nicht nur Hingucker in der Landschaft, sondern auch Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten, Futterflächen für Tiere und Lebensgrundlage von LandwirtInnen. Zu guter Letzt erfreuen sie Bevölkerung und Erholungsuchende mit ihrer Blütenpracht. Ein wahrer Alleskönner in der Natur!
Nicht zuletzt wegen seiner besonderen Wiesenvielfalt erhielt der Wienerwald 2005 die Auszeichnung zum Biosphärenpark durch die UNESCO. Immerhin findet man 23 verschiedene Wiesentypen im Wienerwald. Darunter Trockenrasen mit der Kuhschelle und dem Ziesel, Flachmoorwiesen mit ihren Orchideen und Amphibien oder die besonders artenreichen und schön anzusehenden Magerwiesen. Entstanden sind sie alle durch die jahrhundertelange schonende Bewirtschaftung durch den Menschen. Seit je her lädt diese Kulturlandschaft zu erholsamen und ausgedehnten Spaziergängen ein. Um aber die Artenvielfalt auf der einen und die Nahrungsquelle zahlreicher Nutz- und Haustierrassen auf der anderen Seite zu erhalten, braucht es gegenseitige Rücksichtnahme. Futterwiesen sollen daher nicht betreten oder gar verunreinigt werden. In vielen Fällen ist nicht absichtliches Zuwiderhandeln, sondern Unwissenheit der Grund für Fehlverhalten. Deshalb ist es dem Biosphärenpark Wienerwald Management ein Anliegen aufzuklären, dass z. B. Hundekot in den Wiesen nicht als Dünger, sondern als Verunreinigung wirkt, und die Tiergesundheit, egal ob für Rinder, Schafe oder Pferde gefährdet. Auch Stöcke und Müll in den Wiesen können diese nicht nur verunreinigen, sondern auch das Mähwerk schädigen. „Im Sinne des Miteinanders und dem Erhalt der Wienerwaldwiesen nehmen wir gegenseitig Rücksicht aufeinander und tragen so unseren Teil bei, die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Biosphärenparks zu unterstützen“, appelliert Biosphärenpark Direktor Andreas Weiß.
Für den Erhalt der Wiesenvielfalt braucht es daher auch engagierte MitstreiterInnen wie den Biosphärenpark Wienerwald-Partnerbetrieb der Familie Wolf. Seit langem engagiert sich Lieselotte Wolf für den Erhalt der Wiesen im Wienerwald. Bereits in den 1980er Jahren, seinerzeit Vertreterin der Bäuerinnen und Bauern im Bezirk Purkersdorf, galt sie als Fürsprecherin der Wienerwaldwiesen bei der Wienerwaldkonferenz. Aber nicht nur der Erhalt der artenreichen Wiesen ist ihr ein Anliegen, sondern auch das wirtschaftliche Überleben der LandwirtInnen. So gründete sie den Verein „Heubörse im Wienerwald“, um qualitativ hochwertiges Heu als Pferdehaltungsbetriebe zu vermitteln. „Nur unsere Bäuerinnen und Bauern sichern die Bewirtschaftung unserer Wiesen und Weiden. Es ist gut zu wissen, dass im Umweltprogramm der EU die finanzielle Absicherung für den Mehraufwand der Bewirtschaftung verankert ist,“ so Lieselotte Wolf. Bis heute wird die Landwirtschaft der Familie mit großer Achtsamkeit gegenüber der Natur geführt. „Wir freuen uns gemeinsam mit Lieselotte Wolf, dass ihr Engagement für den Artenreichtum im Wienerwald so erfolgreich sichtbare Früchte trägt“, ergänzt Biosphärenpark Direktor Andreas Weiß.
Der Text wurde im Rahmen des Projekts "Umweltkommunikation und Bewusstseinsbildung im Biosphärenpark Wienerwald" verfasst und aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und den Ländern Niederösterreich und Wien gefördert.