Im Auftrag der Natur - Wanderung und Pflegeeinsatz auf der Hohenauerwiese

Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Niederösterreich, Ortsgruppe Klosterneuburg und dem Stift Klosterneuburg ging es am Samstag, 3. August zum Freiwilligeneinsatz auf die Hohenauerwiese in Klosterneuburg.

Schon bei der gemeinsamen Wanderung zum Einsatzort wurden die TeilnehmerInnen in die Geheimnisse des Wienerwalds eingeweiht. Dr. Thomas Wrbka, Ilse Wrbka-Fuchsig (beide Naturschutzbund NÖ, Ortsgruppe Klosterneuburg) und Harald Brenner vom Biosphärenpark Wienerwald führten die Wandergruppe durch den Rotgraben und die Buchenwälder hin zur Hohenauerwiese. Dabei erfuhren die Freiwilligen über Eichenwälder und bachbegleitenden Gehölze, die für den Wienerwald typischen Buchenwälder und dort vorkommende krautige Pflanzen. Prof. Wrbka zeigte an Hand von alten Aufnahmen und Kartenwerken wie zahlreich Wiesen früher im Gebiet waren und verwies auf deren Bedeutung für die Artenvielfalt. „Mit den Landschaftspflegeterminen im Biosphärenpark Wienerwald bieten wir eine Möglichkeit sich aktiv für den Naturschutz einzusetzen – denn jeder kann etwas zur Modellregion für nachhaltige Entwicklung beitragen", so Harald Brenner.

© BPWW/H. Brenner

Gestärkt durch eine regional-nachhaltige Jause mit Wildwürste und Wein des Stift Klosterneuburgs, ging es unter fachkundiger Anleitung von Johanna Scheiblhofer (Biosphärenpark Wienerwald) zur Entfernung von neophytischen Goldruten- und Asterarten, zur Erhaltung der Artenvielfalt der Wiese.

© BPWW/H. Brenner

Dr. Thomas Wrbka, Ilse Wrbka-Fuchsig (beide Naturschutzbund NÖ, Ortsgruppe Klosterneuburg) und Harald Brenner vom Biosphärenpark Wienerwald führten die Wandergruppe durch den Rotgraben und die Buchenwälder hin zur Hohenauerwiese.

© Birdlife/ M. Dvorak

Die älteren Baumbestände mit viel Alt- und Totholz sind Lebensraum zahlreicher spezialisierter Arten, wie baumhöhlenbewohnende Vogel- und Fledermausarten. Der Mittelspecht sucht in Ritzen der rauen Borke an Stämmen und Ästen von Eichen Insekten und Larven.

© W. Forstmeier

Der Große Abendsegler bejagt vor allem das Offenland. Er legt große Flugstrecken zwischen Winter- und Sommerquartier zurück und kann im Herbst auch bei Tagflügen beobachtet werden.

© Orchi, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons

Nahe der Hohenauerwiese steht eine mächtige 300 Jahre alte Eiche. Eine typische Art der Eichenwälder ist der Hirschkäfer, dessen Larven mindestens 5 Jahre im Holz alter Eichen für ihre Entwicklung benötigt.

© Orchi, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons

Eine der wohl schönsten heimischen Pflanzen ist die Türkenbund-Lilie, deren Name vermutlich auf die Ähnlichkeit der Blüte mit einem Turban zurückzuführen ist. Durch ihre auffällig geformten Blüten und große Wuchshöhe gilt sie als eine der stattlichsten in Europa heimischen Lilien.

© BPWW/N. Novak

Eine typische Pflanzenart der wechselfeuchten Wienerwaldwiesen ist das Knollen-Mädesüß.

© BPWW/N. Novak

Der Wiesen-Salbei enthält im Vergleich zu anderen Salbeiarten nur wenige ätherische Öle und eignet sich daher nicht für den Gebrauch in der Küche.

© Kathy2408, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

In einem Gehölz auf der Hohenauerwiese liegen mehrere Tümpel, die sich in ehemaligen Bombentrichtern ausgebildet haben. Sie sind wichtiger Laichplatz für Amphibien wie die seltene Gelbbauchunke.

© BPWW/J. Scheiblhofer

In nassen Bereichen der Hohenauerwiese, wo das Grundwasser hoch ansteht, wächst eine Pfeifengraswiese. Dieser durch Entwässerungsmaßnahmen sehr selten gewordene und EU-weit geschützte Wiesentyp ist sehr artenreich. Hier kommen viele österreichweit gefährdete Arten vor wie die Pannonische Platterbse.

© h.zell, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons

Der Große Wiesenknopf ist die Futterpflanze zweier in Niederösterreich stark gefährdeter und EU-weit geschützter Schmetterlinge, des Dunklen und des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings.

Gestärkt durch eine regional-nachhaltige Jause, Wildwürste und Wein des Stift Klosterneuburgs ging es unter fachkundiger Anleitung von Johanna Scheiblhofer (Biosphärenpark Wienerwald) zur Entfernung von neophytischen Goldruten- und Asterarten, zur Erhaltung der Artenvielfalt der Wiese. Zuvor genannte Arten sind bei uns nicht heimisch, breiten sich rasch aus und verdrängen heimische Arten, in der Fachsprache spricht man von invasiven Neopyhten. Gemeinsam konnte so ein großer PKW-Anhänger, den das Stift Klosterneuburg zur Verfügung stellte, befüllt werden. „Dankenswerterweise wird das Stift auch die fachgerechte Entsorgung des Grünschnitts übernehmen. Denn, und das gilt auch wenn Sie nicht heimische Arten aus dem Garten an deren Ausbreitung hindern wollen, auf dem Kompost darf das Material nicht landen. Die Samen können sich auch von dort ausbreiten bzw. Pflanzenteile wieder Wurzel bilden“, erklärt Biosphärenpark Direktor DI Andreas Weiß.

Die nächste Gelegenheit, im Raum Klosterneuburg, bei einem Pflegetermin dabei zu sein gibt es am 12. Oktober 2019 von 10 bis 15 Uhr am Schwahappel. Mehr Infos dazu finden Sie unter https://www.bpww.at/de/veranstaltungen/biosphere-volunteer-schwahappel-klosterneuburg-0