Juni 2018: Spannende Funde und viele interessierte BesucherInnen am 12. Tag der Artenvielfalt
Am 8. und 9. Juni 2018 nahmen rund 1.200 BesucherInnen die Gelegenheit war, um sich beim Tag der Artenvielfalt mit mehr als 100 ExpertInnen auf Artensuche in den Lainzer Tiergarten zu begeben. Der Biosphärenpark Wienerwald lud bereits zum 12. Mal zu diesem Anlass, um die Bevölkerung für die heimische Naturvielfalt zu begeistern und Daten zur Dokumentation und Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt zu sammeln. 1.348 Arten, darunter die sehr selten vorkommende Riesenschlupfwespe (Megarhyssa perlata) und die seltene Orchideenart Kleinblatt-Ständel (Epipactis microphylla) wurden heuer im Lainzer Tiergarten gefunden.
Mehr als 100 WissenschafterInnen waren heuer 24 Stunden lang im nördlichen Bereich des Lainzer Tiergartens – u.a. in einem der ältesten „Urwaldgebiete“ Österreichs, dem Johannser Kogel - auf Forschungsexpedition und konnten 1.348 Arten nachweisen. Unter den heurigen Entdeckungen befanden sich der EU-weit geschützte Alpenbock (Rosalia alpina) und die sehr selten vorkommende Riesenschlupfwespe (Megarhyssa perlata). Außerdem wurden rund 500 Blütenpflanzen und Farne gefunden, darunter die sehr seltene Orchideenart Kleinblatt-Ständel (Epipactis microphylla). Bei den Pilzarten freuten sich die ExpertInnen über das Vorkommen des Glattstieligen Hexenröhrlings (Suillellus queletii) und des Lungenseitlings (Pleurotus pulmonarius).
„Mit dieser Veranstaltung wollen wir, neben der Gewinnung von Daten für Forschungszwecke, die Menschen für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür begeistern. Denn man schützt in erster Linie das, was man kennt. Besonders freut mich, dass wir jedes Jahr so viele ExpertInnen für den Tag der Artenvielfalt gewinnen können, die sich ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache stellen und den interessierten BesucherInnen mit ihrem Fachwissen Rede und Antwort stehen“, erläutert Dr. Herbert Greisberger, Direktor des Biosphärenpark Wienerwald.
Der vom GEO-Magazin ins Leben gerufene Tag der Artenvielfalt hat sich in den letzten Jahren zur größten Feldforschungsaktion in Mitteleuropa entwickelt. Ziel für die Expertinnen und Experten ist es, in 24 Stunden in einem ausgewählten Gebiet möglichst viele Pflanzen-, Tier- und Pilzarten zu finden. Die gesammelten Daten werden für Forschung und Naturschutzarbeit weiter verwendet.
Nachtführungen im Lainzer Tiergarten am 8. Juni 2018
Auftakt und ein Programmhighlight waren die Nachtführungen, bei denen naturbegeisterte BesucherInnen gemeinsam mit ExpertInnen den Lainzer Tiergarten bei Nacht erforschten. Im Fokus standen dabei nachtaktive Tiere wie Fledermäuse und Nachtfalter. Ein unvergessliches Abenteuer auch für die jungen Teilnehmerin Marlene: „Das Wandern in der Dunkelheit war aufregend. Wir haben ganz viele Glühwürmchen beobachtet. Das war so schön!“.
Großes „Fest der Artenvielfalt“ am 9. Juni 2018
Für jede Menge Spaß und Wissenswertes rund um die Artenvielfalt sorgte das Programm beim großen Fest der Artenvielfalt: Neben Naturführungen für Groß und Klein zu Gewässerlebewesen, Wiesen und Pflanzenvielfalt oder Amphibien, gab es auch die Gelegenheit, Sensenmähen zu versuchen. Kleinsttiere auf großer Leinwand erleben konnten die BesucherInnen beim Mikrotheater des Naturhistorischen Museums Wien. Dabei bestimmten die BiologInnen gemeinsam mit HobbyforscherInnen die gefundenen Arten. Bei den rund 40 Infoständen konnten sich Interessierte über die heimische Natur und den Biosphärenpark Wienerwald informieren und mit Reptilien und Schnecken auf Tuchfühlung gehen. Besonders beliebt bei den kleinen Gästen war das bunte und abwechslungsreiche Kinderprogramm. Für das leibliche Wohl sorgten heimische Bio-Betriebe und Partnerbetriebe des Biosphärenpark Wienerwald. Den Abschluss bildete das Open Air-Konzert der Band „Herbstzucker“.
Öko-Event der Stadt Wien
Die Veranstaltung trug die Öko-Event-Auszeichnung der Stadt Wien, denn bei der Durchführung des Festes wurde umfassende Nachhaltigkeit groß geschrieben. Von der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Barrierefreiheit, zahlreichen Maßnahmen zur Abfallvermeidung, zum Energie- und Wassersparen, dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien bis hin zum vielfältigen Angebot saisonaler Bio-Lebensmittel aus der Region wurden umfangreiche Aktivitäten gesetzt, um den Tag der Artenvielfalt zum Ökoevent zu machen.